SPD Leinfelden-Echterdingen

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Interessante Bürgerinformation zur Filderstudie in der Filderhalle

Veröffentlicht am 28.07.2019 in Presseecho

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „LE im Dialog“ informierte die Stadtverwaltung vor kurzem in der Filderhalle vor vollbesetzten Reihen über die Filderstudie. Die Eindrücke der SPD L.-E. von dieser Veranstaltung lesen Sie hier.

 

Vor dem Hintergrund, dass der Entwicklungsdruck auf den gesamten Filderraum in naher Zukunft weiter zunehmen dürfte, hat der Verband Region Stuttgart gemeinsam mit dem Kommunalen Arbeitskreis Filder (KAF) die Filderstudie durch das Planungsbüro Albert Speer + Partner beauftragt. Das Planungsbüro geht von einem enormen Baudruck auf die Filder in den kommenden Jahren aus. Es spricht sich dafür aus, dass sich die Filderkommunen dieser Entwicklung koordiniert und gemeinsam stellen sollten. Empfohlen wird, dass schwerpunktmäßig rund um den Flughafen sowie entlang der Bahntrassen und Haltestellen gebaut wird. Wichtig war allen Vortragenden, dass die Filderstudie ein erster „Aufschlag“ ist und es noch keine ausgearbeiteten Pläne gibt. Der Diskussionsprozess steht erst ganz am Anfang und soll intensiv mit den Gemeinderäten und mit der Bürgerschaft geführt werden.

 

Die Filderstudie wurde von Regionaldirektor Thomas Kiwitt und einem Vertreter des Planungsbüros Albert Speer + Partner vorgestellt. Der bekannte Stuttgarter Architekt Prof. Werner Sobek beeindruckte außerordentlich mit seinen Ausführungen, warum beim Planen und Bauen eine neue Denkweise zwingend erforderlich ist, gerade auch vor dem Hintergrund der Internationalen Bauausstellung 2027 (IBA 2027), die Wert auf eine nachhaltige und qualitätsvolle Stadtentwicklung legt. Für die Stadt L.-E. gab Erste Bürgermeisterin Eva Noller einen Ausblick über die weiteren Schritte im Zusammenhang mit der Filderstudie. So möchte sich auch die Stadt L.-E. für ein Projekt der IBA 2027 bewerben.

 

Prof. Werner Sobek stellte klar, dass für immer mehr Menschen weltweit Wohnraum nötig werde. Die Herausforderung und Kunst sei, dieses Bedürfnis mit immer weniger Material zu befriedigen, weil es sonst zum ökologischen Kollaps kommt. Momentan stehe das Bauwesen für ca. 60% des weltweiten Ressourcenverbrauchs. In Zukunft müsse recyclinggerecht konstruiert und gebaut werden. Die Menschheit habe kein Energieproblem, sondern ein Emissionsproblem, so Prof. Sobek. Es müsse darum gehen, rasch von der fossilen zur postfossilen Stadt zu kommen. Momentan stehe das Bauwesen noch für ca. 40% der weltweiten CO2-Emissionen.

 

Die SPD L.-E. kann die Ausführungen von Prof. Sobek nur unterstreichen. Es muss darum gehen, unsere Stadt städtebaulich nachzuverdichten und neues Bauland äußerst behutsam und flächensparend zu entwickeln. Dies wird ja derzeit im neuen Baugebiet Schelmenäcker praktiziert. Ein unbegrenztes Wachstum ist genauso wenig eine Alternative wie der Wunsch einiger Bürger nach keinerlei neuer Flächenversiegelung, was gleichbedeutend mit keiner weiteren Stadtentwicklung wäre. Die SPD L.-E. wird weiterhin darauf achten, dass Stadtentwicklung sensibel stattfindet und dass einer weiteren Zersiedelung entgegengewirkt und Flächenschutz betrieben wird.

 

Hans-Ulrich Kramer, Vorstandsmitglied der SPD L.-E.