SPD Leinfelden-Echterdingen

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Wohnraum in Leinfelden-Echterdingen besser nutzen

Veröffentlicht am 20.02.2022 in Presseecho

Es freut uns, dass die Gemeinde LE mit dem „Handlungsprogramm Wohnen“ zukünftig mehr Verantwortung für die kommunale Wohnungspolitik übernehmen will und die Bebauung der beiden Baugebiete Schelmenäcker und Goldäcker zukunftsweisend sein wird. Aber mit jedem Bauvorhaben auf bisher unbebautem Gebiet werden weitere Freiflächen versiegelt. Beim Gebiet Goldäcker sind das alleine ca. 1,5 Hektar. Daher halten wir Sozialdemokraten es für wichtig, weitere Vorhaben zu unterstützen und Ideen zu entwickeln, um auch vorhandenen Wohnraum sinnvoller zu nutzen.

Bereits vor vier Jahren hat die SPD-Fraktion den Vorschlag der Einrichtung einer Wohnungstauschbörse in den Gemeinderat eingebracht. Damals fand diese Initiative leider keine Mehrheit. Inzwischen hat auch eine andere Fraktion einen ähnlichen Antrag eingebracht, und das Vorhaben ist nun auf mehrheitliche Zustimmung gestoßen. Es geht darum, dass man für seine aktuelle Lebenssituation einen geeigneten Wohnraum findet. Wer z.B. früher mit seiner Familie eine große Wohnung oder ein ganzes Haus bewohnt hat, dem könnte im Alter der große Wohnraum zu arbeitsaufwändig werden. Vielleicht bevorzugt er/sie dann eine kleinere, seniorengerechtere Wohnung. Nun ist es möglich, online sein Angebot bzw. sein Gesuch in die Wohnungstauschbörse einzustellen.

Wer im Internet nachschaut, kann sich wundern, wie viele Wohnungen es in Leinfelden-Echterdingen zur Kurzzeitvermietung gibt. Z.B. über die Plattform Airbnb wird möblierter Wohnraum für Preise pro Nacht angeboten, die die üblichen Mieten deutlich übersteigen. Dies ist sicherlich für manchen Vermieter lukrativ, entzieht aber dem Wohnungsmarkt wertvolle Angebote. In einer Stadt, in der es genügend Hotels gibt, die derzeit auch unter Corona leiden, sollte der Wohnungsmangel nicht noch durch Airbnb u.ä. vergrößert werden!

Wir Sozialdemokraten halten es auch für denkbar, einen Anstoß zu geben, leerstehende Wohnungen und Häuser wieder zu vermieten. Im Jahr 2011 wurden in LE etwa 500 Leerstände gezählt (letzte offizielle Zahl). Das sind mehr Wohnungen, als in den beiden angesprochene Neubaugebieten geplant sind. Sicherlich gibt es bei einigen Wohnungen nachvollziehbare Gründe, warum sie derzeit leer stehen. Die SPD ist davon überzeugt, dass sich für eine ganze Reihe derzeit leerstehender Wohnräume dankbare Mieter finden würden. Bei unserer aktuellen Wohnungsnot würden wir gerne potentielle Vermieter motivieren, bald ihre leerstehenden Wohnungen zur Vermietung anzubieten.

Corona hat uns auch gezeigt, dass viele berufliche Tätigkeiten, v.a. Büroarbeit, online von zuhause aus erledigt werden können. Da stellt sich für etliche Unternehmen die Frage, wie viele Quadratmeter sie künftig noch benötigen. Könnte da nicht möglicherweise auch eine Umplanung von Büroflächen in Wohnungen angedacht werden? Wir würden uns über eine breite Diskussion zu diesen und weiteren Vorhaben und Ideen freuen, um den Wohnungsnotstand in unserer Stadt möglichst bald abzumildern!

Regina Gabriel, 2. Stellv. Vorsitzende SPD-Ortsverein LE