SPD Leinfelden-Echterdingen

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Entlastung für L.-E. durch Ausbau der B27?

Veröffentlicht am 29.04.2018 in Presseecho

Seit Jahren wird ein Ausbau der B27 gefordert - nun sollen die Vorplanungen losgehen. Im Rahmen einer Sondersitzung des Gemeinderates hat das Regierungspräsidium (RP) den Start der Vorplanung eines 6 spurigen Ausbaus plus Seitenstreifens der "Autobahn ähnlichen Bundesstraße 27“ vorgestellt. Die derzeit 84 000 Fahrzeuge pro Tag führen zum regelmäßigen Verkehrskollaps, der sich direkt auf LE auswirkt. Bis 2030 rechnet man sogar mit einem Anstieg auf bis zu 103 000 Fahrzeuge pro Tag. Die Einstufung als vordringlicher Bedarf plus im Bundesverkehrswegeplan war daher folgerichtig und überfällig.

 

Der Ausbau auf 9,15 km vom Echterdinger Ei bis nach Plattenhardt soll auf eine Breite von 36 m erfolgen. Dadurch wird ein Neubau aller Bauwerke notwendig, inklusive der betroffenen Brücken. Da planerisch immer noch die Filderbahn über die B27 verläuft, wird auch der Tunnel auf Höhe der alten Krauthalle neu erstellt. Geplant ist derzeit, dass erst in Richtung Stuttgart "neben" der bestehenden Fahrbahn die neuen Bauwerke und Spuren errichtet werden und im Anschluss daran als Phase 2 die Fahrbahn in Richtung Tübingen ausgebaut werden soll.

Die Neukonzeption der Entwässerung, der Lärmschutz und die Versiegelung hochwertiger Böden werden die Planer ebenso beschäftigen, wie das Bauen unter hoher Verkehrsbelastung. Wie kann unnötige Flächenversiegelung vermieden werden? Wie kann für den Echterdinger Norden Lärmschutz erreicht werden? Hat der Ausbau einen positiven Effekt auf den täglichen Verkehrskollaps auf der B27 und in Echterdingen, oder wird der Stau nur um 9,15 km verlagert?

 

Noch steht alles am Anfang. Nach der Vorplanung wird 2020 die „Frühe Öffentlichkeitsbeteiligung" durchgeführt. Ende 2024 könnte Baurecht erreicht werden. Im Anschluss daran könnte bis 2028 die Fertigstellung erfolgen. Parallel dazu ist laut RP geplant, die A8 bis 2030 auf 8 Streifen über das Echterdinger Ei hinaus auszubauen (nach Verlängerung der U6) und auch die Anschlussstelle der Messe auf die gestiegene Verkehrsbelastung anzupassen. In 2014 vorgestellten Planungen wurde von einer Entlastungswirkung für Echterdingen und Stetten von bis zu 2.800 Fahrzeuge pro Tag gesprochen. Ob das realistisch ist bleibt abzuwarten. LE hätte unbestritten jede Entlastung nötig. Eine Bewertung des Ausbaus wird erst möglich sein, wenn konkrete Planungen vorliegen. Es bleibt spannend und wir als SPD-Fraktion werden konstruktiv-kritisch die Planungen begleiten.

 

Jens Zellmer, SPD Stadtrat