SPD Leinfelden-Echterdingen

Füreinander. Miteinander. Für Leinfelden-Echterdingen.

Gelungener Neujahrsempfang der SPD L.-E. mit Gastrednerin Dr. Daniela Harsch

Veröffentlicht am 25.01.2020 in Presseecho

Vergangenen Donnerstag fand der traditionelle Neujahrsempfang der SPD L.-E. in der Filderhalle statt, der mit rund 100 Gästen wieder sehr gut besucht war. Außer Parteimitgliedern waren Vertreter anderer Parteien und Fraktionen, der Schulen, Kirchen, von Vereinen und Elternvertreter zu Gast. Bürgermeister Dr. Kalbfell war genauso anwesend wie die Altbürgermeister Dr. Haag und Rainer Häußler. Zudem freute sich die SPD L.-E. über den Besuch von MdB Dr. Nils Schmid und den Besuch der ehemaligen Stadträte Dr. Huber, Dr. Beckmann und Rudi Schwarz. Den musikalischen Auftakt bestritt der junge Sänger Simeon Dalampakis, eines der zahlreichen erfolgreichen Nachwuchstalente der städtischen Musikschule.

 

Erich Klauser: "Die jährliche Erhöhung der Gebühren für die Kinderbetreuung halten wir für falsch"

SPD-Fraktionsvorsitzender Erich Klauser verwies mit Stolz auf die Tradition der eigenen Neujahrsempfänge: „Den ersten Empfang haben wir 1980 im Rathaus Echterdingen veranstaltet und können so nun auf 40 Jahre Neujahrsempfänge zurückschauen mit vielen prominenten Gastrednern.“ Klauser bedankte sich in seinem Grußwort bei all jenen Mitbürgern, die sich in vielfältiger Weise für das Gemeinwohl in unserer Stadt einsetzen. Ein Kernanliegen der SPD L.-E. sei, sich für den weiteren Ausbau der Kinderbetreuung stark zu machen. „Kinderbetreuung darf aber nicht zum sozialen Abstieg der Familien führen, eine jährliche Erhöhung der Gebühren halten wir für falsch“, betonte Klauser. Dafür, dass aktuell im Gemeinderat eine Anpassung beim Stadtpass verabschiedet wurde – ebenfalls ein Herzensthema der SPD-Fraktion – bedankte sich Erich Klauser auch bei den übrigen Fraktionen. Weitere wichtige Themen seien die Sanierung der Schulen sowie die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum: „Eine breite Mehrheit kann sich die immer teurer werdenden Wohnungen nicht oder kaum mehr leisten. Das schadet dem Standort und unseren Unternehmen.“ Zu den aktuellen Überlegungen einer „neuen Mitte“ zwischen Leinfelden und Echterdingen stellte Klauser klar: „Wir Sozialdemokraten können dieser Idee bislang nicht viel abgewinnen.“ Und das nicht nur wegen der Überbauung wertvollen Ackerlandes, sondern auch wegen der Gefahr einer Fixierung auf das IBA-Projekt. Stattdessen wolle die SPD „die gewachsenen Ortszentren stärken, unsere Infrastruktur erhalten und den Einzelhandel stützen“.

 

Dr. Daniela Harsch: "Politiker müssen klar sagen, was möglich ist und was nicht!"

Die Tübinger SPD-Bürgermeisterin Dr. Daniela Harsch stellte im Anschluss ihre Rede unter das Motto: „Man kann es nicht allen recht machen – über gesellschaftliche Verantwortung“. In Zeiten, in denen verstärkt die individuellen Interessen über das Gemeinwohl gestellt werden, drohe als Folge, „dass die individuelle Rationalität zur kollektiven Irrationalität wird“, so Harsch. So geschehen etwa beim Brexit. Vor allem in der Kommunalpolitik treffe man auf die sog. „Nimbys“ (Not in my backyard-Bürger), die alles besser wissen und die z.B. Bauvorhaben, die sie individuell stören, die aber der Mehrheit nützen würden, zu verhindern versuchen. Gerade in der Kommunalpolitik müssten verschiedene Interessen abgewogen und Kompromisse gefunden werden. Die Politiker müssten auch in unserer aufgeheizten Zeit so mutig und aufrichtig sein darzulegen, was (finanziell) möglich ist und was nicht: „In Tübingen muss ich als zuständige Bürgermeisterin die Schließung eines alten Hallenbades durchsetzen, weil drei Hallenbäder einfach nicht mehr finanzierbar sind“, verwies Daniela Harsch auf ein Thema aus ihrer eigenen politischen Praxis. Auch die Ansiedlung von Amazon in Tübingen sei ein Politikum gewesen: „Die entscheidende Gemeinderatssitzung musste unter Polizeischutz stattfinden und der Saal musste gleich dreimal geräumt werden.“ „Anstand“ im Sinne von: „Ich akzeptiere, dass meine Mitmenschen nicht weniger Rechte haben als ich“ werde zu einem wichtigen, aber auch bedrohten Wert. Dem alltäglichen Hass und den allgegenwärtigen Pöbeleien stellte Daniela Harsch den zivilisierten, politischen Streit gegenüber: „Lernen wir wieder zu streiten. Denn nur im Streit werden unterschiedliche Meinungen und Werte erkennbar.“ Allgemein sei Politik ohne Werte beliebig, weshalb sie den Werten als „Leitplanken von Politik“ einen besonderen Stellenwert einräume. Wenn eine Entscheidung in Werten und nicht in bloßer Taktik begründet sei, sei es für die Bürgerinnen und Bürger auch leichter, eine solche Entscheidung zu akzeptieren, betonte Daniela Harsch. Hans-Ulrich Kramer, SPD-Vorstandsmitglied

 

Foto v.l.n.r.: Stadträte Jens Zellmer, Erich Klauser, Barbara Sinner-Bartels, Kreisrat Ulrich Bartels, Gastrednerin Dr. Daniela Harsch, MdB Nils Schmid, OV-Vorsitzender Jörg Pauly.