SPD Leinfelden-Echterdingen

Füreinander. Miteinander. Für Leinfelden-Echterdingen.

Erschwinglicher Wohnraum ist lebenswichtig für den Erhalt der innerstädtischen Infrastruktur

Veröffentlicht am 28.05.2017 in Presseecho

Erzieher/innen, Bäckereifachverkäufer/innen, Metzgereiangestellte, Mitarbeiter im Einzelhandel, Mitarbeiter in der Gastronomie, Sprechstundenhilfen, Friseur/innen; Bus-Fahrer, Paketzusteller/innen und viele Berufssparten mehr können hier aufgezählt werden, die sich schon jetzt oder in naher Zukunft keinen bezahlbaren Wohnraum mehr in L.-E. leisten können. Doch alle diese Menschen werden benötigt, damit es in den Ortsteilen und der Stadt ein gutes gastronomisches Angebot, Cafés, Lebensmittelmärkte und die vielen kleinen Geschäfte gibt, die uns die Nahversorgung sichern.

Reicht der Lohn nicht, werden diese Menschen zu Einpendlern, was wir auch nicht wollen, denn schon heute ist die Verkehrsbelastung unserer Stadt zu den Stoßzeiten grenzwertig. Finden sie allerdings auch in der näheren Umgebung keinen bezahlbaren Wohnraum mehr, fehlen diese Menschen am Arbeitsmarkt der Stadt L.-E., und dann stirbt Schritt für Schritt auch die innerstädtische Infrastruktur. Ist diese erst einmal abgebaut, kommt sie auch so schnell nicht wieder zurück.

Lebenswertes L.-E. heißt vor allen Dingen, dass sich alle Menschen hier das Leben leisten können. Und damit das auch so bleibt sind es diese Menschen, die tagtäglich unsere benötigte und geliebte Infrastruktur, die Nahversorgung durch ihre Arbeit aufrecht erhalten, denen wir hier in unserer Stadt Perspektiven eröffnen müssen.

Die Stadt hat sich auf den Weg gemacht und versucht nun Baugebiete zu entwickeln. Hierzu wird derzeit durch die IHK Stuttgart ein Gutachten erstellt, das in den avisierten Gebieten im Stadtgebiet Bodenrichtwerte ermittelt. Das Baulandentwicklungsmodel sieht vor, in einem möglichen Baugebiet alle Flächen durch die Stadt aufzukaufen, um diese dann durchmischt zu entwickeln. Um entsprechende Förderprogramme zu akquirieren, muss die Bebauungsfläche entsprechend groß sein. Die Kosten für die Baulandentwicklung und die Erschließungskosten übernimmt die Stadt und wird vom Bodenrichtwert abgezogen. Hieraus ergibt sich der Ankaufpreis des Grundstücks des derzeitigen Besitzers.

Es bleibt zu hoffen, dass dies an der einen oder anderen Stelle in der Stadt gelingt, denn sonst stirbt mittelfristig unsere innerstädtische Infrastruktur aus.

Gelingt dies nicht, bleiben die Äcker und Wiesen, Äcker und Wiesen, die dann die nächsten Generationen weitervererbt werden können. Doch wer zieht dann noch in einen Ort ohne den Ortskern, der heute noch den Lebensmittelladen, die Post, die Apotheke, den Metzger und den Bäcker an einem Ort vereint? Die mittelständischen und großen Unternehmen werden weiter ziehen an attraktivere Standorte und die Bürgerinnen und Bürger haben das Nachsehen.

Jörg Pauly, OV-Vorsitzender