Die SPD im Landkreis Esslingen setzt sich für einen zuverlässigen, preiswerten und stärker ausgebauten ÖPNV ein. Der ÖPNV muss für Berufstätige wie für Privatreisende, für junge Menschen in der Ausbildungsphase wie für Senioren, die sich so ihre Mobilität erhalten können, eine echte Alternative zum Individualverkehr darstellen.
Wir begrüßen die Tarifvereinfachung im VVS ausdrücklich. Gerade auch deshalb, weil so der Zugang zuden Verkehrsmitteln allen Bürgerinnen und Bürgern möglich bleibt. Allerdings kann dies nur ein erster Schritt sein. Noch immer finanzieren die Nutzerinnen und Nutzer rund 35% der Kosten des ÖPNV. Dies ist eine klare Benachteiligung gegenüber dem motorisierten Individualverkehr. Die SPD im Landkreis Esslingen strebt ein steuerfinanziertes ÖPNV-System an, wie es zum Beispiel die Stadt Wien anbietet. In Wien kostet die Nutzung des ÖPNVs einen Euro pro Tag, das Jahresticket damit 365 Euro. Dies wollen wir auch im Landkreis Esslingen erreichen!
Gleichzeitig muss das Angebot verstärkt werden. Wir unterstützen den Verband Region Stuttgart bei der Einführung des 15-Minuten-Taktes der S-Bahn und den Antrag der SPD-Regionalfraktion zur Einführung eines Sozialtickets bis zur Realisierung des „Wiener Modells“. Der Bau neuer S-Bahn Strecken und die Schaffung von neuen Bus- und Stadtbahnlinien wie zum Beispiel der Ringschluss vom Neckartal auf die Fildern muss forciert werden, um die Verkehrswende zu schaffen und die täglichen Staus auf den überörtlichen Straßen zu verhindern. Auch die Anbindung zwischen den Verkehrsträgern muss besser werden, um die Gesamtwegezeiten zu reduzieren. Lange Wartezeichen beim Umsteigen machen den ÖPNV unattraktiv. Hilfreich sind hierfür Mobilitätszentren, die verschiedene Verkehrsmittel an einem Ort bündeln.
Für die Abendstunden strebt die SPD im Landkreis Esslingen ein verbessertes, zuverlässiges Angebot an, das insbesondere die Mobilität junger Menschen steigern soll. Zu einem besseren Angebot zählt für uns auch die Barrierefreiheit.
Mit einem attraktiveren ÖPNV werden die Straßen entlastet – Straßenlärm und andere Emissionen werden sinken. Dann kann auch auf Fahrverbote verzichtet werden. Wir setzen uns dafür ein, dass der Landkreis Esslingen für seine eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Anreise mit Bus, Bahn und Fahrrad fördert.
Zur Verkehrswende zählt für uns auch die Förderung der E-Mobilität im Landkreis Esslingen, sowie der Ausbau des Radwegenetzes. Schnellradwege sind dabei gleichermaßen gefragt, wie der Ausbau und die Bewerbung von Freizeit-Radwege-Angeboten.
Klimaschutz geht uns alle an. Die unvermeidlichen Auswirkungen des Klimawandels müssen begrenzt werden. Der Landkreis und die Kommunen müssen in ihrer Vorbildfunktion im Rahmen ihrer Möglichkeit zur Verwirklichung der Klimaschutzziele beitragen. Dazu gehören:
Die Steigerung der Energieeffizienz, die Förderung der Verkehrswende, eine auf die nächste Generationen ausgerichtete Flächen- und Bodenschutzpolitik und der Erhalt unserer biologischen Vielfalt (Biodiversität).
Wir unterstützen deshalb die Erarbeitung eines Klimakonzeptes für den Landkreis Esslingen unabhängig von einer öffentlichen Förderung. Das Konzept muss verbindliche Ziele und Maßnahmen beinhalten, die mit breiter Beteiligung erarbeitet und regelmäßig evaluiert werden. Dazu zählt auch die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts für den Landkreis Esslingen zu den „Agenda2030“- Entwicklungszielen der Vereinten Nationen.
Beim Ausbau regenerativer Energien soll der Landkreis Esslingen durch eine kreisweite Energieagentur die Bürgerinnen und Bürger, wie auch die Kommunen unterstützt. Bei landkreiseigenen Immobilien (beispielsweise Parkplätzen) setzen wir uns für die Prüfung der Flächen für alternative Energien ein.
Die umfangreichen Investitionen des Landkreises Esslingen in den nächsten Jahren bieten die Chance, ein Leuchtturmprojekt für die internationale Bauausstellung (IBA) in der Region Stuttgart bis 2027 zu gestalten. Dabei unterstützen wir innovative Konzepte des Bauens, insbesondere die Wiederverwertbarkeit von Baustoffen, den alternativen Einsatz von Niederschlagswasser, sowie den Einsatz von regenerativen Baustoffen wie Holz- oder Naturdämmstoffe. Die Expertise der lokalen Wirtschaft wollen wir durch den Einsatz von Recyclingbeton und der Begrünung von landkreiseigenen Dächern einbinden.
Die Förderung alternativer Ansätze in der Landwirtschaft sowie der Erhalt unserer lokalen Sortenvielfalt ist der SPD im Landkreis Esslingen ein wichtiges Anliegen. Nachhaltige regionale Produktionen sind als positive Beispiele hervorzuheben. Der Landkreis selbst kann durch eine Zertifizierung als Fairtrade-Landkreis ein Vorbild sein.
Unsere konsequente strikte Mülltrennung schon seit Mitte der 90er Jahre hat zu einer deutlichen Verringerung der Müllgebühren geführt. Die Weiterentwicklung der Bioabfallverwertung gemeinsam mit dem Landkreis Böblingen wird nachdrücklich unterstützt.